Konstanz – Wenn Jürgen Litz und Petra Bond das Buch aufschlagen, kommt es einem vor wie ein Museumsstück. Von umständlichen Befehlsketten ist da die Rede, die Grafiken zeigen sperrige Datenbankfelder auf einem Bildschirm. Doch das Buch ist noch nicht einmal 20 Jahre alt. Heute sieht alles ganz benutzerfreundlich aus, zahllose neue Funktionen sind dazugekommen. So schnell geht es mit dem Fortschritt in der Computerbranche, das wissen Petra Bond und Jürgen Litz ziemlich genau: Am heutigen Freitag feiert das von ihnen geleitete Konstanzer Software-Unternehmen Cobra seinen 25. Geburtstag.
Als Wolfgang Mehl, damals noch Mitarbeiter im Rechenzentrum an der Universität Konstanz, und der Physiker Ralf Dierenbach ihre Arbeit an einem Adressprogramm begannen, konnten sie von umfassenden Berichtsfunktionen, von der Automatik zur Erkennung wichtiger Kunden, von der Einbindung von Mobiltelefonen und der weltweiten Vernetzung von Computern wahrscheinlich noch nicht einmal träumen. Heute ist aus der kleinen Adressverwaltung eine umfassende Software zur Arbeit mit Kundendaten geworden. Und damit ist Cobra in 25 Jahren zu einem wesentlichen Akteur auf dem deutschsprachigen Markt geworden, hat inzwischen 50 Mitarbeiter – 45 von ihnen sitzen in Konstanz – und eine große eigene Entwicklungs- und Supportabteilung.
Im Kern ist die Aufgabe freilich die gleiche geblieben, wie Petra Bond sagt. Seit 17 Jahren arbeitet sie bei Cobra, aus der Praktikantin wurde eine Geschäftsführerin. Es geht darum, den Arbeitsablauf besser zu organisieren, alle Daten an einem für alle Beteiligten zugänglichen Ort zu speichern. Customer Relationship Management (CRM) heißt das in der Wirtschaftssprache des 21. Jahrhunderts, gemeint ist eine zielgerichtete Ansprache der Kunden.
Die Fragen sind vielgestaltig, und Cobra bietet sein System für kleinere und mittlere Unternehmen ebenso an wie für Großkonzerne. So kann es sinnvoll sein, zu wissen, ob der Anrufer, der gerade in der Leitung ist, in jüngerer Zeit einen größeren Auftrag erteilt oder eine Beschwerde geäußert hat. Werbebriefe können für die Zielgruppe angepasst werden. Ein Vertreter bekommt die Information, welches seine wirklich wichtigsten Geschäftspartner sind. All das ist die Welt von CRM. Wozu das gut ist, sagt Cobra-Geschäftsführer Jürgen Litz ganz unverblümt: „Wir bieten eine Software an, die dazu führt, dass ein Unternehmen mehr Umsatz macht.“ Dann blättert er noch einmal in dem alten Handbuch und ergänzt: „Und wir bleiben niemals stehen, unser Geschäft ist die Veränderung.“
Mehr Informationen unter:www.cobra.de