Wien, 07.07.2014
update software hat heute eine Stellungnahme zum Übernahmeangebot der Aurea-Gruppe abgegeben. Wie berichtet, will Aurea 3,44 Euro je update-Aktie zahlen. Eine Gruppe von Großaktionären, die in Summe mehr als 50% an update hält, hat das Angebot angenommen und Irrevocable Undertakings unterschrieben:
Qino Flagship AG (25,0%), Shareholder Value Beteiligungen AG (12,01%), Pioneer Investment Austria (4,75%). Und der neue Großaktionär Axxion, der sich still und heimlich zuletzt von 9,48% (27.5.2014) auf 14,48% (Bloomberg-Datenbank per 28.06.2014) hochgekauft hat, hat ebenfalls unterschrieben.
Der update-Vorstand hat nun von MM Warburg eine Fairness-Opinion eingeholt. Diese, für den update-Vorstand nachvollziehbare Fairness Opinion, kommt zu dem Schluss, dass der Angebotspreis nicht angemessen ist. Die Vorstands- und Aufsichtsratmitglieder von update software stimmen dieser Meinung zu und raten Aktionären, die einen mittel- bis langfristigen Ansatz verfolgen, das Angebot nicht anzunehmen. Für Kurzfrist-Anleger sei das Angebot eine Möglichkeit, grössere Stückzahlen ohne das Risiko von angebotsbedingten Kursausschlägen zu veräussern.
Des weiteren führen Vorstand und Aufsichtsrat an, dass sie nicht beurteilen können, ob sich für update aufgrund der Aufstellung der Aurea Group tatsächlich die von Bieter erhofften Möglichkeiten ergeben, den Markteintritt in Auslandsmärkten und insbesondere den Vertrieb in den USA zu erleichtern, wie es in der Stellungnahme heisst. Auch der Absicht, ein Delisting durchzuführen, stehen die update-Organe kritisch gegenüber. Auch der Tatsache, dass zwar CEO Deutschmann an Bord bleiben soll, es aber zu den weiteren Vorständen keine Absichten gibt.
update software selbst will seine knapp 300.000 gehaltenen Aktien nicht dem Bieter anbieten, geht aus der Stellungnahmen hervor.
Zusammengerechnet hat Aurea bereits mehr als 50% der update durch die „Irrevocable Undertakings“ (siehe oben). Trotzdem könnte es noch spannend werden. Dann nämlich wenn es zur Ausnutzung des genehmigten Kapitals kommt, oder aber ein weißer Ritter auftaucht. Denn bei den von den Großaktionären unterschriebenen Verträgen ist laut Angebotsunterlagen ausdrücklich festgehalten, dass diese nur dann zur Geltung kommen: „Soweit nicht ein Dritter vor der Annahme des Angebotes ein Übernahmeangebot mit einem Übernahmepreis von mehr als 110% des Angebotspreises öffentlich bekanntmacht, …“.
Es bleibt also spannend. Vorstand und Aufsichtsrat der update Softeware wollen sich in den nächsten Tagen zu Wort melden.