Seine Majestät König Kunde will professionell umgarnt werden. Microsoft ist im CRM-Markt noch eine kleine Nummer, hat aber Großes vor. IT-BUSINESS sprach mit dem Unternehmens-Software-Chef Jochen Wiessler über aggressive Einstiegsangebote und die Rolle des Channels.
ITB: Microsoft Dynamics CRM Online kam erst als Cloud-Version auf den Markt und erst Ende Februar folgt eine On-Premise-Variante. Gilt bei Microsoft jetzt die Devise „Cloud first“?
Wiessler: Ja, so ist es. Es ist das erste Mal, dass Microsoft eine im Internet nutzbare Anwendung vor der lokal installierbaren Version freigibt. Wir unterstreichen damit unser Engagement für Cloud Computing. Wir werden auch zukünftig nach der Devise „online first“ weitere Produkte in dieser Reihenfolge auf den Markt bringen. Aber auch unseren On-Premise-Kunden werden wir Innovationen nicht vorenthalten: Die On-Premise-Lösung wird der Cloud-Version mit etwa sechs Wochen Abstand folgen.
ITB: Warum dieser hybride Ansatz?
Wiessler:In vielen Unternehmen gibt es derzeit Erwägungen, Teile der Anwendungen in die Cloud zu verlagern. Aber nicht jeder IT-Verantwortliche möchte sich einseitig darauf festlegen, sondern sich vielmehr auch andere Optionen offen halten. Unsere CRM-Lösung bietet den Vorteil, dass sich die Cloud-Variante funktionell nicht von der On-Premise-Version unterscheidet und beide auf dem gleichen Quellcode basieren. Ein Wechsel von CRM Online auf On-Premise – und umgekehrt – ist damit jederzeit möglich.
ITB: Außerhalb des CRM-Segments, beispielsweise bei Büro-Anwendungen, hält Microsoft sehr hohe Marktanteile. Im CRM-Bereich hingegen muss erst noch ein breites Standing im Markt erarbeitet werden. Hilft hier die Marktmacht, die Microsoft in anderen Bereichen hat?
Wiessler: Hohe Marktanteile in anderen, nennen wir sie benachbarten Marktsegmenten, können hilfreich sein. Das ist richtig. Denn nur wenn die Mitarbeiter eine Lösung tagtäglich nutzen, das System gewissermaßen leben, kann ein Unternehmen das Potenzial der Software voll ausschöpfen. Hier punktet Dynamics CRM, weil die Mitarbeiter meist schon jahrelange Erfahrungen im Umgang mit Microsoft Office und Outlook haben. Sie finden sich in der Navigation und der Anwendungsumgebung schnell zurecht. Das führt zu größerer Akzeptanz und einer geringeren Hemmschwelle, wenn es um die Nutzung des CRM-Systems geht.
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