»Ich kann das Schlagwort ‚Cloud Computing‘ schon nicht mehr hören«, sagte Günther Patterer, Direktor für den Bereich Mittelstand bei SAP Österreich, anlässlich der Präsentation der heimischen Variante von Business by Design im Gespräch mit der COMPUTERWELT. »Kaum stellt jemand irgendwo einen Server hin und greift remote darauf zu, ist es schon Cloud Computing«, kritisiert der SAP-Mann den inflationären Umgang mit dem aktuellen Lieblings-Marketingwort der IT-Branche. Doch auch SAP kommt an der Wolke nicht vorbei und als Softwareanbieter fällt die Definition, was Cloud Computing ist, nicht schwer: »Für SAP ist Cloud Computing Software as a Service.«
Im Fall von Business by Design kommt gleich das ganze ERP-System aus der Wolke. Das Angebot richtet sich an KMU, die zwar vielleicht PC-Arbeitsplätze verwenden, bisher aber noch nicht in integrierte Lösungen zur Unternehmenssteuerung investiert haben. Diese Unternehmen haben laut SAP ähnliche IT-Anforderungen wie Konzerne, verfügen jedoch weder über eigene Rechenzentren oder IT-Personal, noch über entsprechende Budgets. Das brauchen sie für die Nutzung von Business by Design auch nicht – die Voraussetzungen auf Anwenderseite beschränken sich auf geeignete Endgeräte (PC, Tablet, Smartphone, etc.) und Internetzugang, da die gesamte Software im Browser läuft. Die Daten liegen im Rechenzentrum von SAP, das Patterer zufolge »wesentlich höhere Sicherheitsstandards bietet, als sie KMU in Eigenregie je erreichen könnten«.
BUSINESS INTELLIGENCE INKLUSIVE
Business by Design unterstützt standardmäßig eine Vielzahl von Unternehmensprozessen, darunter Kundenbeziehungsmanagement (CRM), Finanz- und Personalwirtschaft, Projektmanagement, Lieferanten- und Lieferkettenmanagement, die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften (Compliance) sowie die gesamte Unternehmenssteuerung. Auch Auswertungen des gesamten Datenbestandes (Business Intelligence) sind möglich, und da alle Daten dank In-Memory-Technik im Arbeitsspeicher vorgehalten werden, stehen Ergebnisse schnell zur Verfügung.
Der Aufbau der Software ist modular, sodass potenzielle Anwender genau die für sie passende Funktionalität erhalten. In Planung ist auch ein Appstore namens SAP Store. Kunden können dort im Standardprodukt nicht enthaltene Zusatzanwendungen erwerben. Besondere Bedeutung kommt dabei den SAP-Partnern zu: Sie sollen mit dem Software Developement Kit SAP Business ByDesign Studio Apps entwickeln und so den SAP Store mit Leben füllen. In Österreich konnte SAP laut Patterer bereits vier Vertriebspartner für Business by Design gewinnen, die die Software auch alle selbst einsetzen.
RASCHE EINFÜHRUNG
Punkten will SAP bei Business by Design mit einer kurzen und wenig beratungsintensiven Einführungsphase: »80 Prozent der Anpassungen können vom Kunden selbst vorgenommen werden«, erklärt Patterer. Laut Erfahrungswerten könnten KMU den »vollen Funktionsumfang von Business by Design im Schnitt in vier bis acht Wochen« nutzen. Zusätzlich bietet SAP vorkonfigurierte Einstiegspakete, die den schnellen Start von ausgewählten Funktionen ermöglichen. Dienstleistungsunternehmen erhalten zum Beispiel Kernfunktionalitäten, die sie für die Unternehmenssteuerung sowie zum Management von Projekt und Ressourcen benötigen.
Anfangsinvestitionen fallen, da es sich um Mietsoftware handelt, keine an – die Miete beläuft sich je nach Funktionsumfang auf 79 bis 133 Euro pro Monat und Arbeitsplatz. Darin enthalten sind auch Service und Support. Die Mindestnutzungsdauer beträgt bei Abschluss eines neuen Vertrages zwölf Monate, danach können Anwender je nach Bedarf die Zahl der Nutzer monatlich nach oben, aber auch nach unten verändern.
Quelle:www.computerwelt.at