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13.06.2016 – Die Analyse von Daten wird für deutsche Unternehmen immer wichtiger. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle KPMG-Studie “Mit Daten Werte schaffen”. Insbesondere die Versicherungsunternehmen nehmen hierbei eine Vorreiterrolle ein, “denn ihr Kerngeschäft bedurfte schon immer der intelligenten Analyse und Nutzung von Daten”, so Frank Ellenbürger, Partner bei KPMG und Bereichsleiter Insurance.

Branchenübergreifend werden Datenanalysen eingesetzt, um die eigenen Geschäftsrisiken zu reduzieren. Die Unternehmen sind mit dem hier erzielten Erfolg sehr zufrieden: 70 Prozent stellten eine merkbare Reduktion der Geschäftsrisiken dank Datenanalyse fest. Auch bei der Gestaltung individueller Produkte und Dienstleistungen kommen die Daten erfolgreich zum Einsatz.

Im Vergleich zur Vorgängerstudie im vergangenen Jahr, stellen die Autoren für 2016 eine deutliche Zunahme der Datenvielfalt in den Unternehmen an Standort D fest. Ob Unternehmensdaten, Kundendaten, systemisch erstellte oder öffentlich verfügbare Daten – alle Datenarten werden von den Unternehmen häufiger digital gesammelt und analysiert als im Vorjahr, heißt es hier. Die eigenen Unternehmensdaten werden von allen 704 in der Studie befragten Unternehmen gesammelt und IT-gestützt analysiert. Es folgen Kundendaten (86 Prozent), systemisch erstellte Daten (79 Prozent) und öffentlich verfügbare Daten (70 Prozent). Alle vier Datenkategorien verzeichnen gegenüber der Vorjahreserhebung eine Zunahme, den größten Anstieg gibt es mit 13 Prozentpunkten im Bereich der systemisch erstellten Daten.

Außerhalb des Bereichs der Unternehmensdaten werden nur CRM- und Logdaten jeweils von der Mehrheit der Unternehmen digital verarbeitet. Die geringsten Nutzungsraten liegen bei wissenschaftlichen Publikationen, regulatorischen Daten und Social-Media-Daten vor. Die Zurückhaltung bei den Social-Media-Daten überraschte die Studienautoren, da gerade hier neue Analysemöglichkeiten entstanden sind, werden aber auf Unsicherheiten hinsichtlich der rechtlichen Bewertung zurückgeführt.

Beim Thema Big Data bekunden die Versicherer im Branchenvergleich das größte Interesse. 81 Prozent von ihnen gaben an, dem Thema eher aufgeschlossen und interessiert gegenüberzustehen. Nur drei Prozent haben eine ablehnende Haltung.

In der Versicherungsbranche werden in erster Linie CRM-Daten, Transaktionsdaten und Compliance-Daten analysiert. Die Erkenntnisse aus den Analysen konnte die Mehrheit (66 Prozent) der Versicherer nach eigenen Angaben in konkrete Nutzen für ihr Unternehmen umwandeln, allerdings dienen die Erkenntnisse der Datenanalysen bei den Versicherern nur begrenzt als Grundlage für relevante Entscheidungen der Unternehmensführung. 92 Prozent der Versicherer verwenden ihre CRM-Daten für Analysezwecke und 74 Prozent führen konkrete Kundenanalysen durch. Allerdings verwenden nur 26 Prozent der befragen Versicherer fortgeschrittene Datenanalysen. Gehört damit aber im Branchenvergleich zu den Spitzenreitern. Gesamtwirtschaftlich betrachtet nutzen dies nur 13 Prozent der Unternehmen. Dennoch, mahnt Frank Ellenbürger, wird hier das Potenzial von den Versicherern bei weitem nicht ausgeschöpft: “Dies ist gefährlich, denn langfristig erfolgreich werden nur Versicherungsunternehmen sein, welche es verstehen, Daten intelligenter als ihre Konkurrenz einzusetzen.”

Quelle:http://versicherungswirtschaft-heute.de