München- (COMPUTERWOCHE)– Bereits
zwei Tage, nachdem Oracle-CEO Larry Ellison Entlassungspläne
zurückgewiesen hatte, mehren sich erneut die Gerüchte
über Stellenstreichungen bei dem Datenbankanbieter. Am Freitag
meldete die Investmentbank Credit Suisse First Boston (CSFB), der
kalifornische Softwarekonzern plane, seine rund 42.000-köpfige
Belegschaft um 400 bis 800 Mitarbeiter zu reduzieren. Laut
CSFB-Analyst George Gilbert hat Oracle bereits in der letzten
Mai-Woche damit begonnen, Mitarbeiter auf die Straße zu
setzen. Ein Großteil der Entlassungen soll im Bereich
CRM-Software vorgenommen werden, weitere Stellenkürzungen
seien laut Gilbert in den Abteilungen Verkauf und Marketing
geplant. Laut CSFB verspricht sich Oracle von dem Stellenabbau eine
Kostensenkung um 48 bis 95 Millionen Dollar pro Jahr. Der Konzern
selbst hatte am Montag vergangener Woche die Entlassung von 200
Mitarbeitern im Bereich Entwicklung bestätigt, aber weitere
Stellenstreichungen zurückgewiesen.
Auch am Freitag erklärte der kalifornische Datenbankriese
als Reaktion auf den CSFB-Bericht, dass keine Entlassungen geplant
seien. Nach Angaben eines Sprechers werde Oracle den Bereich CRM
nach wie vor stark unterstützen, da dieser als Schlüssel
für künftiges Wachstum gesehen werden. Bereits am
Donnerstag hatte Konzernchef Ellison verkündet, dass das
Unternehmen im vierten Quartal mindestens die Erwartungen der
Analysten von einem Gewinn zwölf Cent pro Aktie und 2,6
Milliarden Dollar Einnahmen erfüllen werde (Computerwoche
online berichtete). Analysten hatten zuvor mehrfach die Besorgnis
geäußert, Oracle werde in dem Ende Mai abgelaufenen
Berichtszeitraum seine finanziellen Ziele verfehlen. (mb)