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Starke Softwarelizenz-Verkäufe und ein gutes
Wartungs-Geschäft ließen den Markt für Customer
Relationship Management 2005 auf ein Volumen von 5,7 Milliarden
Dollar wachsen. Gegenüber 2004 bedeutet dies laut dem
Marktforschungsunternehmen Gartner ein Plus von 13,7 Prozent.

Sowohl große Anbieter als auch kleinere, spezialisierte
Anbieter profitierten von einem verstärkten Interesse des
Mittelstandes an Kundenverwaltungssoftware. „Im Zuge einer starken
Wirtschaftslage interessieren sich Anwenderunternehmen wieder
verstärkt für Lösungen, die auf Gewinn- und
Unternehmenswachstum ausgerichtet sind“, so Sharon Mertz, Research
Director bei Gartner. Die starken Zuwächse am CRM-Markt
begründet sie mit drei Faktoren:

  • Der anhaltende Erfolg von On-Demand-Lösungen,
  • den Wunsch der Anwenderunternehmen in aufstrebende Märkte
    zu expandieren, und
  • die Erkenntnis, dass CRM in der Neukunden-Akquise eine
    Schlüsselrolle spielt.

Marktführer nach Softwareumsatz war laut Gartner SAP – mit
einem Marktanteil von 26 Prozent verbucht. Auch Siebel,
mittlerweile zu Oracle gehörend, hat ein starkes Jahr 2005
hinter sich und kommt auf 17 Prozent Marktanteil, allerdings auf
Kosten der Mutter Oracle. Oracle verlor von 2004 auf 2005 um mehr
als einen Prozentpunkt bei den Marktanteilen, und zwar von 8,1
Prozent (Umsatz von 148,7 Millionen Dollar) auf 6,4 Prozent (129
Millionen Dollar). Das ist inklusive der Einnahmen aus
PeopleSoft-Suiten für CRM eine relative Abnahme der
Umsätze und des Marktanteils von 13,2 Prozent. SAP hat im
selben Zeitraum um 14,1 Prozent zugelegt, und der von Oracle
zugekaufte CRM-Spezialist Siebel um 8,3 Prozent.

SAP hat demnach 2004 für insgesamt 576,9 Millionen
US-Dollar Software für Kundenbeziehungsverwaltung verkauft –
in der Region Europa, Naher Osten und Afrika. 2005 war es schon ein
Softwareumsatz von 658 Millionen Dollar. Siebel legte im selben
Zeitraum zu, und zwar von 300,6 Millionen auf 325,6 Millionen
Dollar CRM-Umsatz. Das durchschnittliche Wachstum ist laut Gartner
für alle Firmen (SAP, Oracle, SAS, Amdocs und die Gruppe der
„unter ferner liefen“) um 9,8 Prozent geklettert.

Salesforce.com und Amdocs runden mit jeweils 4,9 Prozent die Top
5 ab, wobei Gartner gerade für Industrie-Spezialisten wie
Amdocs gute Chancen in vertikalen Branchenlösungen sieht.

Zur Untersuchung
In der Vergangenheit legte Gartner für seine Messungen den
Lizenzumsatz zugrunde. Nun hat sich das Institut entschieden, den
gesamten Softwareumsatz als Messlatte anzulegen. Es will damit Open
Source und gehostete Lösungen stärker gewichten.

Die Messgröße „Gesamtumsatz mit Software“ wird
definiert als der Umsatz generiert aus neuen Lizenzen, Updates,
Abonnements (Subscriptions) und Hosting sowie technischem Support
und Wartung. Professionelle Dienstleistungen und Hardware werden
nicht berücksichtigt. Gartner hat die neue Methodologie
entwickelt, um die Veränderungen in der Softwareindustrie
besser abbilden zu können. Bisher wurden Softwarehersteller
ausschließlich am Umsatz mit neuen Softwarelizenzen
gemessen.

von Volker Haßmann