MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE vom 16.02.2001) – Der
unter Druck geratene US-Konzern Nortel Networks hat seine Prognosen
für das erste Fiskalquartal 2001, das am 31. März endet,
drastisch reduziert. Die Netzwerk-Company, die noch im Januar
Einnahmen von 8,1 Milliarden Dollar und einen operativen Gewinn von
16 Cent je Aktie angekündigt hatte, geht nun von einem Umsatz
von 6,3 Milliarden Dollar und einem Verlust von vier Cent pro
Anteilschein aus. Zudem will Nortel statt der ursprünglich
anvisierten 4000 Stellenkürzungen in diesem Jahr insgesamt
10.000 Mitarbeiter entlassen. Als Begründung für die
finsteren Aussichten nannte das Unternehmen einen „ernsthaften
Wirtschaftsrückgang“ und Investitionsverzögerungen bei
TK-Anbietern. Für das gesamte Geschäftsjahr 2001 erwartet
Nortel einen Umsatzanstieg von 15 Prozent und ein Ergebniswachstum
von zehn Prozent gegenüber 2000. Noch im Januar hatte das
Unternehmen optimistisch von einer Steigerung der Einnahmen und des
Profits von jeweils 30 Prozent gesprochen.
Obwohl die Analysten schon damals gegenüber diesen
Prognosen skeptisch waren, zeigten sie sich in Anbetracht der
Nachrichten enttäuscht. Auch die Anleger reagierten verstimmt:
Die Nortel-Aktie, die im regulären Handel um 20 Cent auf 29,75
Dollar zugelegt hatte, rutschte nachbörslich um 23 Prozent auf
22,97 Dollar ab. Mit diesem neuen Jahrestiefststand verlor das
Unternehmen rund 20 Milliarden Dollar seines Marktwerts.