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Im Kartellrechts-Streit zwischen Microsoft und
einigen US-Bundesstaaten will der Konzern nicht nachgeben: Fallen
die Sanktionen gegen das Unternehmen zu hoch aus, soll Windows
notfalls vom Markt genommen werden.

Der Software-Hersteller Microsoft hat gewarnt, im Falle harter
Sanktionen sein Betriebssystem Windows vom Markt zu nehmen. Der
Konzern könne die Forderungen der US-Bundesstaaten nach mehr
Freiheit für den Nutzer nicht erfüllen. Das geht aus dem
Protokoll einer Befragung des Unternehmenschefs Steve Ballmer durch
Anwälte der US-Bundesstaaten hervor, die sich weiterhin gegen
Microsoft stellen. Das Papier war in der Nacht zum Dienstag
veröffentlich worden.

Mehr Freiheit für Nutzer

Microsoft war von US-Gerichten für schuldig befunden
worden, seine Marktmacht insbesondere beim Betriebssystem Windows
zu missbrauchen.

Der Software-Hersteller hatte sich im vergangenen November mit
der US-Regierung auf einen Vergleich geeinigt. Danach ist der
Konzern verpflichtet, mehr Freiheit bei der Wahl der verschiedenen
Betriebssysteme zu ermöglichen. Bisher wird das weit
verbreitete Betriebssystem Windows als umfangreiches Packet
verkauft.

Windows selbstgestalten

Die Hälfte der 18 klagenden US-Bundesstaaten lehnen jedoch
die Einigung ab. Sie wollten im Kartellverfahren gegen Microsoft
keinen Kompromiss eingehen. Vielmehr wollen diese neun Staaten
härtere Strafen gegen den Computerhersteller durchsetzen. Sie
forderten, es müsse dem Nutzer ermöglicht werden,
Internetbrowser und Multimedia-Programme aus dem Packet zu
entfernen. Jim Allchin, Chef von Windows, sagte am Montag:
«Technisch ist dies nicht möglich». (nz)