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Raunheim, 28. Mai 2002
Telekommunikations- und Softwaredienste, bei denen der Standort
eine zentrale Rolle spielt, sind auf dem Weg zum Massenmarkt. Dies
legen die Ergebnisse einer bundesweiten Expertenstudie dar, die die
MapInfo GmbH (Raunheim) vorgelegt hat. Demnach werden sowohl Firmen
als auch Verbraucher künftig von den sog. Location-based
Services (LBS) profitieren, sind 83 Prozent der Befragten fest
überzeugt. 97 Prozent der Fachleute stufen LBS spätestens
ab 2005 als Megatrend ein. 38 Prozent sehen den LBS-Massenmarkt
bereits ab 2004 oder noch früher voraus. MapInfo hatte 220
Fachleute aus der Telekommunikations-, Internet- und
Softwarewirtschaft befragt.

Standortbezogene Dienste für Handys
Für 98 Prozent der von MapInfo befragten Spezialisten ist es
eine gesicherte Erkenntnis, dass Handys künftig in der Lage
sein werden, ihren eigenen Standort zu ermitteln und diese Daten
für mobile Mehrwertdienste bereitzustellen. Als attraktivste
LBS-Services für Verbraucher werden Notrufdienste (92 Prozent)
und Suchdienste nach Hunden (87 Prozent) und Kindern (75 Prozent)
genannt. Beim Auslösen eines Notrufs übermittelt das
Handy automatisch seinen Standort, um die Rettung zu erleichtern.
Eltern können den Standort ihrer Sprösslinge über
das Internet verfolgen, wenn diese mit einem Handy im Schulranzen
oder am Gürtel ausgestattet sind. Hundebesitzer können
ihren geliebten Vierbeiner mit einem Handyhalsband versehen, so
dass ein Ausreißer leichter wieder aufzuspüren ist. Fast
zwei Drittel (62 Prozent) der Experten erwarten einen Boom bei
Handynavigationssystemen, ähnlich wie man sie aus dem
Automobilbereich kennt. 54 Prozent sind überzeugt, dass sich
Dating-Services, über die man neue Partner in der näheren
Umgebung kennen lernt, zum Renner entwickeln werden. 47 Prozent
sehen das Gleiche für „Buddy-Finder“ voraus, die am Handy
melden, wenn Freunde in der Nähe sind. 35 Prozent der von
MapInfo Befragten glauben, dass sich Verbraucher per Handy gerne zu
Veranstaltungen lotsen lassen, 33 Prozent sind von der Verwendung
des Handys als Stadtführer überzeugt. Fast ein Viertel
(23 Prozent) stufen die Einkaufshilfe durch gezielte Produktsuche
als attraktiven Verbraucherdienst ein: Hierbei wählt man am
Handy eine Warenkategorie oder einen bestimmten Artikel aus und
erhält Informationen darüber, wo sich das
nächstgelegene Ladengeschäft befindet, in dem man das
Produkt kaufen kann. Die Suche nach Freizeiteinrichtungen sehen 21
Prozent, die nach Restaurants 18 Prozent der von MapInfo befragten
Experten als wichtig an. Für Multiplayer-Spiele per Handy, bei
denen der Standort eine Rolle spielt („Schnitzeljagd“), sagen 17
Prozent der Fachleute eine rosige Zukunft voraus.

Wirtschaft profitiert von Location-based Services
Völlig andere Location-based Services werden in der Wirtschaft
nachgefragt werden, hat die MapInfo-Studie ermittelt. Gut zwei
Drittel der kontaktierten Insider erwarten, dass die Steuerung von
Fahrzeugflotten zu den Hauptanwendungsbereichen gehören wird.
45 Prozent stufen die Unterstützung auf Geschäftsreisen
(Travelmanagement) als wichtiges Einsatzgebiet ein. 39 Prozent
sehen LBS-Dienste als besonders nützliche Hilfe für
Außendienstorganisationen an, beispielsweise zur Ortung von
Störungen in Leitungsnetzen (Stadtwerke) oder als Routenplaner
(Vertrieb/Service). Mehr als ein Drittel (34 Prozent) sagen dem
sog. Location-enabled Customer Relationship Management (Location
CRM) eine große Zukunft voraus: Hierbei nutzen Unternehmen
die Standortinformationen von Verbrauchern gezielt aus, um für
ihre Angebote zu werben. Als typisches Beispiel gilt der
„Fast-food-Guide“, der sich automatisch am Handy meldet, sobald man
in die Nähe eines Restaurant der Schnellimbisskette kommt.
Für die Unternehmen bringen Location-based Services handfeste
Vorteile, ist die Fachwelt überzeugt. 83 Prozent der von
MapInfo kontaktierten Spezialisten erwarten vor allem eine
Optimierung der logistischen Prozesse in der Wirtschaft durch LBS.
77 Prozent sehen eine beschleunigte Abwicklung von
Geschäftsprozessen voraus.
81 Prozent der Experten gehen von erheblichen Kosteneinsparungen
beispielsweise durch die bessere Unterstützung der
Außendienstmitarbeiter aus. Fast die Hälfte (47 Prozent)
sind sicher, dass sich damit die Kosten um bis zu 10 Prozent
reduzieren lassen. Ein Viertel gehen von Kostensenkungen von
immerhin noch bis zu 5 Prozent aus. Bis zu 25 Prozent der Kosten
einzusparen halten 16 Prozent der Befragten für möglich.
55 Prozent der Fachleute glauben, dass die Unternehmen mit LBS
zusätzlichen Umsatz auf neuen Geschäftsfeldern
erwirtschaften werden. 49 Prozent sind zuversichtlich, dass sich
die Firmen mit den standortbezogenen Diensten neue Kundengruppen
erschließen können. 45 Prozent gehen von
Umsatzsteigerungen um bis zu 10 Prozent aus, weitere 34 Prozent
sogar von Steigerungsraten um bis zu 25 Prozent. Umsatzsprünge
von über 25 Prozent halten nur 4 Prozent für
realistisch.

Standortermittlung vom Auto bis zur Armbanduhr
Es gilt in der Fachwelt als ausgemacht, dass Elektronikmodule zur
Standortermittlung neben Handys auch zahlreiche andere Geräte
und Anwendungsgebiete erobern werden, hat die MapInfo-Studie
ergeben. An erster Stelle steht die neue Generation der
Taschencomputer (Personal Digital Assistents, PDA), die mit einer
Funkeinheit versehen zum Smartphone werden, meinen 96 Prozent der
Experten. 86 Prozent sind überzeugt, dass in Zukunft auch
Notebooks und Laptops mit LBS-Modulen ausgestattet werden. Den
Einbau von LBS-Elektronik in Lastwagen prognostizieren 88 Prozent
der von MapInfo befragten Spezialisten. Über drei Viertel (76
Prozent) erwarten dies auch für Personenwagen. Ein Drittel
gehen sogar fest davon aus, dass Armbanduhren mit Funktionen zur
Standortermittlung auf den Markt kommen werden.
Damit die verschiedenen Geräte und Anwendungen reibungslos
zusammenarbeiten, müssen sich Software-, Internet- und
Telekommunikationsbranche auf einheitliche Standards
verständigen, meinen 82 Prozent der Experten.

Breites Einsatzspektrum in zahlreichen Branchen
In welchen Branchen und Märkten werden sich Location-based
Services besonders stark durchsetzen, wollte MapInfo im Rahmen der
Umfrage wissen. Die Ergebnisse (Mehrfachnennungen waren erlaubt):
Mobilkommunikation (93 Prozent), Telekommunikation (86 Prozent),
Automobil (73 Prozent), Werbung (Mobile Marketing; 71 Prozent),
Logistik/Transport (67 Prozent), Kundenservice (67 Prozent),
Vertrieb (65 Prozent), Touristik (52 Prozent), Hotel- und
Gastgewerbe (45 Prozent), Baubranche (41 Prozent), Öffentliche
Hand (31 Prozent), Nahrungs- und Genussmittelindustrie (29
Prozent), Handel (28 Prozent), Pharmabranche (26 Prozent),
Investitionsgüterindustrie (24 Prozent), Textilwirtschaft (23
Prozent), Konsumgüterindustrie (17 Prozent),
Finanzdienstleistungssektor (12 Prozent). Über die Hälfte
(53 Prozent) der Experten vertreten die Ansicht, dass vor allem
Großunternehmen zügig LBS-Dienste für sich nutzen
werden. 48 Prozent sagen auch für den Mittelstand eine rege
LBS-Nutzung voraus. Allerdings sind nicht einmal ein Zehntel (9
Prozent) der Spezialisten zuversichtlich, dass LBS im Handwerk eine
starke Nachfrage erfahren wird.

Jugendliche gelten als „Marktmacher“
Ähnlich wie beim Handy werden auch Location-based Services
erst dann ein Massenmarkt, wenn es gelingt, die junge Generation
der unter 20jährigen zu überzeugen, sind sich 77 Prozent
der Experten einig. 65 Prozent meinen, dass die Akzeptanz beim
Privatverbraucher ganz allgemein der Wegbereiter für den Markt
der großen Stückzahlen ist.
Die Wirtschaft profitiert zwar von LBS, spielt jedoch laut
MapInfo-Studie als „Marktmacher“ eine eher nachgeordnete Rolle. Nur
ein gutes Drittel (34 Prozent) stufen Firmenanwendungen
(Business-to-Business) als Durchbruch für den LBS-Markt ein.
Ein Viertel nehmen an, dass LBS weite Verbreitung finden wird,
sobald sich Geschäftsleute für standortbezogene Services
interessieren.

Hürden vor dem Massenmarkt: Angst und Kosten
MapInfo wollte im Rahmen der Umfrage auch die Hürden bei der
Verbreitung von Location-based Services ermitteln. 87 Prozent der
Experten sind fest überzeugt, dass die Angst der Verbraucher,
ihren eigenen Standort zu übermitteln, das mit Abstand
größte Hindernis auf dem Weg zum LBS-Massenmarkt
darstellt. 43 Prozent befürchten, dass die Kosten für
LBS-Dienste abschreckend hoch sein werden. 21 Prozent haben
Bedenken, dass die Nutzung der standortbezogenen Services zu
kompliziert sein könnte. 15 Prozent meinen, dass es den
LBS-Anbietern nicht gelingen wird, die Vorteile für die
Verbraucher werblich richtig zu vermitteln. Nur 15 Prozent sehen
schlichtweg keinen Bedarf beim Verbraucher an Location-based
Services.
Die MapInfo Corporation gilt als weltweiter Technologieführer
bei Location-based Services (LBS). Mit LBS- und
Location-Intelligence-Systemen können Unternehmen ihre Kunden
besser bedienen, ihre Märkte und Kunden besser verstehen und
sich dadurch Wettbewerbsvorteile verschaffen. Das Unternehmen,
dessen Aktien an der New Yorker Börse gehandelt werden
(Nasdaq-Kürzel: MAPS), hat seinen Hauptsitz in dem Ort Troy im
US-Bundesstaat New York. Die MapInfo GmbH (Raunheim) betreut seit
1994 die Länder Deutschland, Schweiz, Österreich, Italien
und Frankreich.

Weitere Informationen:www.mapinfo.com