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MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) – Nicht
gerade glücklich sind viele US-Anwender von Microsofts neuer
CRM-Software „MSCRM“ über die Tatsache, dass die Software
einen länglichen Wust aus Zahlen und Buchstaben in die
Betreffzeile jeder über das System versandten E-Mail
einfügt. Dieser von Microsoft als Generated Unique Identifier
(GUID) bezeichnete Rattenschwanz verwirrt Presseberichten zufolge
oftmals die Empfänger oder – schlimmer noch – bleibt gleich in
deren Spam-Filter hängen. Microsoft habe sich sogar bereit
erklärt, einem unzufriedenen Anwender, der Firma Promarketing
Gear aus Bellevue, Washington, den Kaufpreis von 7000 Dollar
für MSCRM zurückzuerstatten, berichtet „Cnet“. „Kaum zu
glauben dass sie annehmen, es sei akzeptabel eine solche Nummer in
die Betreffzeile zu setzen“, klagt Promarketing-Chef Jeremy
Whiteley. „Das sieht fürchterlich unprofessionell aus. Die
Leute halten das sofort für Spam – oder irgendein Spamfilter
killt es vorher.“ Microsoft gibt an, der GUID helfe Anwendern
dabei, Antworten auf E-Mail-Kampagnen und
Kundendienst-Korrespondenz zu organisieren und nachzuverfolgen. Bei
Tests habe das Feature keine besonderen Probleme ergeben.

Neben dem GUID bemängeln erste Kunden an MSCRM, der ersten
von Microsofts Abteilung Business Solutions von Grund auf selbst
entwickelten Software, auch das Fehlen elementarer Features, die
beim Wettbewerb Standard sind. Beispielsweise lassen sich doppelte
Einträge nicht automatisch aufspüren und
zusammenführen. Microsoft hat nach Aussagen von
Produkt-Manager Alex Simons ein offenes Ohr für die Kunden und
will entsprechende Änderungen gegebenenfalls in Version 2.0
einfließen lassen. Wann diese erscheinen soll, ist indes noch
ungewiss.

Quelle: www.computerwoche.de