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Karlsruhe (WS 17.08.2000) Todeslisten im
Zusammenhang mit dem Neuen Markt haben die Anleger
wachgerüttelt. Aus dem CRM-Markt finden sich dort bereits
Anbieter wie Fabasoft, Update.com, NSE, SoftM zumindest in der
Watchlist. Aber auch nicht börsennotierte CRM-Anbieter wie die
S3 AG sind von Gerüchten betroffen, wenn man den anonymen
„Frustberichten“ im crmforum glauben kann.

Wie die CW-Infonet-News am 16.08.2000 meldeten, müssen die
Todeslisten im Zusammenhang mit dem Neuen Markt vermutlich um einen
Namen ergänzt werden, jedenfalls in der Rubrik „Schwarze
Schafe“. Die Augsburger Infomatec Integrated Information Systems AG
nimmt es offenbar mit dem Inhalt so mancher Ad-hoc-Mitteilung nicht
ganz so genau. Vor allem das mehrfach groß angekündigte
Geschäft mit Set-Top-Boxen erwies sich als Flop.

Für den CRM-Markt interessant ist diese Meldung durch die
seit April 2000 bestehende 100%-ige Beteiligung der Infomatec AG an
dem CRM-Anbieter Topsales AG in Nürnberg. (siehe Bericht im
crmforum, News vom 14.04.00).

In der Branche kursierten die Gerüchte über Infomatec
laut CW-Infonet-News schon lange. Das Geschäft von Infomatec
mit der angeblich selbst entwickelten „JNT-Surfstation“ hat sich
bis dato mehr als enttäuschend entwickelt. Gegenüber der
CW war jetzt einer der Vertriebspartner bereit, Zahlen zu nennen.
Die Mobilcom AG, Büdelsdorf, hat demnach den Augsburgern
bisher ganze 14 000 Stück abgenommen. Von der restlichen
Option – 100 000 Stück und mehr – will die Company von Gerhard
Schmid bis auf weiteres keinen Gebrauch machen.

Irritationen gab es offenbar auch hinter den Kulissen. Eine
entsprechende Ad-hoc-Mitteilung von Infomatec zur Auftragserteilung
war mit Mobilcom nicht abgestimmt. Dubios verhält es sich auch
mit anderen Ankündigungen vermeintlicher
JNT-Großaufträge. Die Spur des
britisch-französischen Abnehmers Worlwide Database (WDC)
verliert sich in Wales; der Aufbau einer europaweiten
Vertriebsorganisation namens Global Well.com gestaltete sich als
Provinzposse. Berichten der „Augsburger Allgemeinen“ zufolge ist
das Unternehmen zudem im Fadenkreuz der Justiz. Angeblich sollen
Ermittlungen wegen Diebstahls einer „Mediabox“-Software aus der
Konkursmasse eines Landsberger Softwarehauses laufen.