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Gütersloh, 02.02.2018 – Der Medienkonzern Bertelsmann will sich von einem Teilbereich der Dienstleistungstochter Arvato trennen. Rund 36 000 Mitarbeiter weltweit wären von diesem Schritt betroffen – 500 davon in Gütersloh. Der Grund dafür liegt in der Unternehmensstrategie.
Das erklärte Dr. Thomas Rabe, Vorstandsvorsitzender von Bertelsmann, am Mittwoch in Gütersloh.

Im betroffenen Bereich Customer Relationship Management (CRM) werden Dienstleistungen rund um Kundenbeziehungen von Unternehmen angeboten. In den vergangenen Jahren habe Bertelsmann in unterschiedliche Wachstumsbereiche investiert, sagte Rabe. Zur Strategie gehöre es, zu prüfen, in welchen Unternehmensteilen das sinnvoll sei. „Wir können nicht alles tun“, betonte Rabe. „Wir müssen selektiv sein.“

Vorstand und Aufsichtsrat hätten beschlossen, den kompletten oder teilweisen Verkauf der CRM-Geschäfte zu prüfen. Auch Partnerschaften seien denkbar. „Die Tendenz geht aber zu einem Verkauf“, erklärte Rabe auf Nachfrage. Wenn man sich entschieden habe, sich von einem Unternehmensbereich zu trennen, sollte man das nicht halbherzig tun.

In den kommenden Monaten werde geprüft, welche Möglichkeiten sich ergäben, erläuterte Rabe. Die CRM-Geschäfte wüchsen profitabel. Arvato sei für namhafte Kunden tätig und die CRM-Sparte damit für Investoren interessant. Das Customer Relationship Management besitze viel Potenzial, stehe aber auch vor großen Herausforderungen, sagte der Vorstandsvorsitzende und nannte beispielhaft Robotik und künstliche Intelligenz.

Französische Sparte ist nicht betroffen

Die Gewinne in diesem Bereich seien nicht so hoch, dass das Geld für notwendige Investitionen aus dem Cash Flow entnommen werden könne. Insgesamt hat Arvato CRM im vergangenen Jahr einen Umsatz von 1,4 Milliarden Euro erwirtschaftet, gemeinsam mit dem französischsprachigen CRM-Geschäft, das von der aktuellen Entscheidung ausgeschlossen ist. Es wird bereits seit Jahren gemeinsam mit der Saham Group entwickelt und soll auch künftig von Bertelsmann geführt werden. 12.000 Mitarbeiter gehören zu der französischsprachigen Sparte, die für den Geschäftsbereich in Afrika zuständig ist.

Rabe geht davon aus, dass der Prozess bis zum Jahresende dauert. „Wir stehen am Anfang. Ich hielt es aber für unabdingbar, die Mitarbeiter umgehend nach der Entscheidung von Aufsichtsrat und Vorstand zu informieren.“

Quelle: http://www.die-glocke.de